WORKSHOP: STRIVING IN-BETWEEN
Die Herausforderung, mit Nicht-Wissen und Ungewissheit umzugehen, hat auch nach der Pandemie großen Einfluss auf unser Leben. Gewissheiten lösen sich auf und das Neue ist zunächst nur schemenhaft erkennbar. Vielleicht hat sich der Job radikal verändert. Und obwohl es einerseits angenehm ist, nicht jeden Tag 45 Minuten im Straßenverkehr zu stehen – wie wird es funktionieren, wenn ein Teil der Kollegen täglich im Büro ist und ein anderer von zu Hause arbeitet? Wie sieht effektives hybrides Führen aus?
Nicht-Wissen führt zu Unsicherheit. Und Unsicherheit wird meist von Angst begleitet. Denn unser Gehirn nimmt Unsicherheit eher als Bedrohung wahr statt als Chance, zu wachsen und neue Wege zu finden. Seit den Zeiten des Säbelzahntigers hat sich an unserem menschlichen Betriebssystem wenig geändert.
Wenn sich etwas im Busch bewegte, rannten unsere Vorfahren sicherheitshalber weg. Nachschauen, ob es vielleicht bloß der Wind ist, hätte für sie der letzte Akt im Leben sein können.
Wir haben es also mit tief verwurzelten Verhaltensweisen zu tun. Aber sind sie tatsächlich begründet? Natalie Knapp, eine deutsche Philosophin, verweist darauf, dass eine plötzliche Veränderung in einem komplexen System eine Katastrophe oder eine Anastrophe (Gegenbegriff zur Katastrophe: eine Wendung zum Guten) sein kann. Die Wahrscheinlichkeit ihres Eintreffens ist gleich – aber haben Sie den zweiten Begriff schon mal gehört?
Wir wollen diesen Raum zwischen dem Alten und Neuen, zwischen Unsicherheit und Zuversicht gemeinsam ausleuchten. Uns mit unseren erlernten individuellen Strategien vertraut machen und weitere Möglichkeiten des Umgangs mit diesem Raum kennenlernen und ausprobieren. Hannah Arendt meinte: „Die Ungewissheit der Zukunft ist das Beste, was wir haben.“ Zeit, sich mit Neugier und Mut hineinzuwagen!